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Anschlagketten-Veranstaltungstechnik

Hier finden Sie Anschlagketten-Veranstaltungstechnik in unterschiedlichen Ausführungen.

Ansprechpartner: Steffen Ratsch

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Anschlagketten

Unser großes Sortiment im Bereich Anschlagketten teilt sich in 3 Bereiche. Somit unterscheiden wir Anschlagketten der Güteklasse 8, Anschlagketten der Güteklasse 10 in Sondergüte mit VIP – Qualität und Ketten der Güteklasse 12 (neue Kettengeneration ICE - weltweit einmalige Spitzenqualität). Alle Ketten unseres Sortiments besitzen vorwiegend deutsche Qualität. Ketten und Kettengehänge der Güteklasse 8 sind eine preiswerte Alternative zu unseren Spitzenprodukten, werden in allen Bereichen der Industrie genutzt und finden ihre Anwendungsbereiche im Heben von schweren Lasten bis 200 t. Für Ketten der Güteklasse 8 gibt es ein breites Sortiment an Zubehörteilen, um Ihre Anschlagkette perfekt für das jeweilige Einsatzgebiet zu konfektionieren. VIP – Anschlagketten in Sondergüte zeichnen sich durch bis zu 30 % höhere Tragfähigkeit als bei Ketten der Güteklasse 8 aus, obwohl der Kettendurchmesser gleich bleibt. Durch die pinke Pulverbeschichtung, welche gleichzeitig als Hitze – Indikator dient, da sie sich bei Temperaturen über 200 °C verändert und der deutlichen Nennkennzeichnung „VIP“ auf jedem Kettenglied, ist eine Verwechslung mit andern Güteklassen ausgeschlossen. VIP – Anschlagketten sind bis 31,5 t im Einstrang und bis zu 126 t maximal Tragfähigkeit erhältlich. Außerdem gibt es ein VIP – Mini – Programm, welches alle Anschlagketten und Zubehörteile im Durchmesser von 4 mm beinhaltet. Für alle VIP – Anschlagketten gibt es ein breites Produktangebot an Zubehörteilen um Anschlagketten für den individuellen Gebrauch zu konfektionieren. ICE – Ketten der Güteklasse 12 sind das Ergebnis langer und innovativer Kettenentwicklung, welche sich durch höhere Verschleißfestigkeiten, höhere Unempfindlichkeit gegenüber scharfen Kanten, längere Standzeiten und 28% höhere Oberflächenhärte als Güteklasse 8 auszeichnen. Außerdem haben ICE-Ketten -Güteklasse 12-  60 % mehr Tragfähigkeit als Güteklasse 8 und 25% mehr Tragfähigkeit als Güteklasse 10, in den verschiedenen Durchmessern. Durch innovative Forschung sind ICE – Ketten für den Polar –und Arktiseinsatz geeignet, da sie extrem temperaturbeständig (-60°C bis +300°C) sind und eine Sprödbruchtemperatur von kleiner als -70°C besitzen. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung des Gewichts von über 30 % bei erhöhter Tragfähigkeit, wodurch deutlich weniger Material verwendet wird, der Energieverbrauch geringer ist und die Gesundheit durch zu schweres Heben für Arbeiter nicht beeinträchtigt wird. Das ICE – Kettensortiment geht bis zu 12,5 t Tragfähigkeit im Einstrang - Kettengehänge und 26,5 t im Vierstrang – Kettengehänge. Außerdem gibt es eine große Fülle an ICE – Zubehörteilen und Kombinationsmöglichkeit, damit wir Ihr spezifisches Problem beim Heben von schweren oder extremen Lasten lösen können. Außerdem können Sie unsere Anschlagketten Konfiguratoren benutzen, um Ihre Anschlagkette /Kettengehänge individuell nach Ihren Bedürfnissen zu konfigurieren. Sie können die Nutzlänge, die Anzahl der Stränge, die Aufhängeköpfe, Verkürzungen oder Längenverstellungen und die Art der Haken / Endverbindungen auswählen und beliebig kombinieren. Darüber hinaus bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit, technische Sonderlösungen zu erstellen, um Ihre Anforderungen optimal zu erfüllen. Unsere Konfiguratoren sind einfach zu bedienen und bieten Ihnen eine breite Auswahl an Optionen, um Ihre Anschlagkette perfekt zu konfigurieren.

1. Wartung und Prüfung von Anschlagketten

Kettengehänge müssen in Abständen von längstens einem Jahr durch einen Sachkundigen geprüft werden. Je nach den Einsatzbedingungen können Prüfungen in kürzeren Abständen als einem Jahr erforderlich sein. Nach längstens 3 Jahren müssen Ketten einer besonderen Prüfung auf Rissfreiheit unterzogen werden. Hier ist  eine elektromagnetische Rissprüfung einer Probebelastung vorzuziehen. Nach besonderen Vorkommnissen, die die Tragfähigkeit beeinflussen können, sind Ketten ebenfalls durch einen Sachkundigen zu prüfen.

Sichtprüfung:

  • Feststellung von äußeren Fehlern, wie verbogene Kettenglieder, verdrehte oder mit Kerben versehene Kettenglieder
  • Prüfung des Zustandes der Bauteile und den bestimmungs gemäßen Zusammenbau und die Vollständigkeit und Wirksamkeit der Sicherheitseinrichtungen

Prüfung auf Verschleiß und Längung:

  • Verschleiß des Durchmessers dm prüfen
  • Prüfung der plastischen Längung aufgrund Überlastung mehr als 5% auf die Teilung von 3 d bezogen
  • Prüfung der Teilungsverlängerung durch Nenndickenverschleiß Leichtes Prüfen durch Kettenprüflehre

2. Zubehör

Lasthaken müssen ausgesondert werden, wenn die Maulweite um mehr als 10 % aufgezogen ist, der Hakengrund um mehr als 5 % verschlissen ist oder starke Kerben aufweist. Markierungspunkte Maß F, siehe Lasthaken auf den nächsten Seiten. Ebenso sind seitliche Verbiegungen des Lasthakens unzulässig. Max. zul. Verschleiß des VG-Bolzendurchmessers >10%. Beim Austausch von Zubehörteilen grundsätzlich neue Verbindungsbolzen und Sicherungselemente (Spannhülsen) verwenden!

Haken Haken_1 Haken_2Haken_3

3. Sicherheitstechnische Hinweise

Vor jedem Einsatz ist die Anschlagkette augenscheinlich zu prüfen. Ist die Kette verdreht, so muss diese ausgedreht werden. Zur Verhinderung einer Verdrehung sollte ein Wirbeladapter Einsatz finden. Die Kranhakenspitze darf nicht als Aufhängung der Anschlagkette dienen! Legt man eine Anschlagkette um eine scharfe Kante, so darf dies ohne Kantenschutz vorgenommen werden, allerdings unter Berücksichtigung einer 20 % Reduzierung der Tragfähigkeit. Soll also die Trag-fähigkeit einer Kettennenndicke ausgenutzt werden, so muss mit Kantenschutz gearbeitet werden. Eine Kante wird als scharf bezeichnet, wenn der Kanten-radius „r“ kleiner ist als die Nenndicke „d“ der Anschlagkette.

4. Dokumentation in einer Kettenkartei

Die Eintragungen in die Kettenkartei geben Aufschluss über fortlaufende Überwachungsmaßnahmen des Anwenders während des Gebrauchs von Anschlagketten. Für den Anwender ist dies als Nachweis gegenüber der Gewerbeaufsicht/Berufsgenossenschaft dringend erforderlich, um die Einhaltung von Arbeitsschutz/Unfallverhütungsmaßnahmen (EU-Maschinenrichtlinien) aufzuzeigen.

5. Anschlagketten und Güteklassen

Was Sie über Grade, Mindestbruchkräfte und Gütestempel wissen sollten.

Bei Anschlagketten und anderen Kettenarten hat die Güteklasse eine wesentliche Bedeutung. Neben Bezeichnungen wie zum Beispiel „GK 10“ ist dabei oft auch von „Güteklasse 10“ oder auch „Grad 100“ die Rede. Vielen ist jedoch nicht bewusst, was genau technisch hinter diesen Bezeichnungen steckt. Genau das soll hier am Beispiel einer Rundstahlkette mit einem Durchmesser von 8 mm erläutert werden.

Wie entsteht eine Rundstahlkette?

Eine Rundstahlkette wird aus einem Drahtabschnitt gebogen und in der Mitte verschweißt. Anschließend wird der Schweißwulst entgratet. Nach dem Schweißen wird die Kette durch Erwärmen auf über 1.000 °C gehärtet. Dabei verändert sich das Gefüge des Materials. Dieses für eine höhere Härte und Festigkeit verantwortliche Gefüge soll erhalten werden. Um das zu erreichen, wird die Kette schnell auf Raumtemperatur abgeschreckt.

Was ist die Vergütung?

Die Kette ist jetzt extrem hart. Je nach Anwendungsbereich wird sie anschließend nochmals angelassen, das heißt: auf über 300 °C erwärmt. Dieser Vorgang ist das sogenannte Vergüten. Er reduziert zwar die hohe Härte, erhöht im Gegenzug aber die Zähigkeit und verbessert auch viele andere Eigenschaften der Kette.

Woran erkennt man die Güteklasse?

Grundsätzlich kann man jedoch einer Kette ihre Güteklasse von außen nicht ansehen. Deshalb erhalten Ketten bereits bei der Herstellung einen Gütestempel, der die Güteklasse eindeutig definiert. Bei einer Anschlagkette kann das etwa der Stempel „(H1) 8“ für die Güteklasse 8 oder „(H1) 10“ für die Güteklasse 10 sein. Dabei steht das H für „hochfest“ und wird von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vergeben. Die Zahl hinter dem H kennzeichnet den Hersteller der Kette. Weil RUD immer als Erster Ketten bei der DGUV hat prüfen lassen, steht die 1 grundsätzlich für RUD. Für die Güteklasse 12 hat die zuständige Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung aus bestimmten Gründen einen völlig neuen Stempel „(D)“ vergeben. Deshalb hat RUD 2007 als erster Hersteller von Rundstahlketten die Zulassung für Grad 120 mit der Stempelung (D1) 12 erhalten. Diese Ketten heißen bei RUD ICE-Ketten.

 

6. ICE- und VIP-Kette: Technologie mit entscheidenden Vorteilen

RUD ICE- (GK 12) und VIP-Ketten (GK 10) bieten Ihnen in jeder Hinsicht spürbare Vorteile gegenüber Güteklasse 8. Ihre hohen Tragfähigkeiten bei vergleichsweise geringem Gewicht und damit besserer Ergonomie, ihre hohe Zähigkeit, ihre Langlebigkeit sowie ihre erhöhte Bruchfestigkeit bei unveränderter Bruchdehnung: Das alles macht sie zur wirtschaftlichen Wahl für eine Fülle von Hebeaufgaben.

Hohe Wirtschaftlichkeit durch spezielle Härtung.

Ob heiß oder kalt: Bei rauem Einsatz der ICE- oder VIP-Kette bringen das patentierte Material und die spezielle Härtung dem Anwender klare Vorteile. Das gilt besonders beim Umschlag von Formstahl, etwa beim Hafenumschlag oder beim Baubetrieb im Schnürgangeinsatz. So lassen sich z. B. Beschädigungen der Kette durch Kantenumlenkungen gegenüber einer Kette mit geringerer Festigkeit deutlich reduzieren.

Güteklassen-Vergleich am Beispiel Einstrang-Kette:

RUD KATALOG 3

 

Höhere Bruchfestigkeit - gleichbleibende Bruch-Dehnung

Trotz der wesentlich höheren Bruchfestigkeit von 1.200 bzw. 1.000 N/mm² gegenüber Güteklasse 8 (800 N/mm²) bleibt die Bruchdehnung der ICE- und VIP-Kette gleich. Sie beträgt ≧ 25 % in naturschwarzem Zustand, bei Pink-Pulverbeschichtung ≧ 20 %. Die Schwingfestigkeit erreicht einen Wert von min. 20.000 Lastwechseln (getestet bei 50 %-Überlast bei ICE und VIP). Bei Dauerbetrieb, z. B. in Verbindung mit Hebezeugen und Kranen mit hoher dynamischer Beanspruchung von mehr als 20.000 Lastwechseln, ist die WLL nach EN 818-7 Triebwerksgruppe 1 Bm (M3) - Nennspannung 160 N/mm² festzulegen, d. h. z. B. eine Kettennenndicke größer zu wählen.

Erheblich verbesserte Zähigkeit

Im Kerbschlagversuch lässt sich feststellen, ob eine Kette unter besonders ungünstigen Bedingungen noch ausreichend Zähigkeit besitzt. Das Ergebnis: Gegenüber einer Kette Güteklasse 8 (40 J bei –20 °C) verfügt die RUD ICE-Kette über 55 J bei -60 °C und die RUD VIP-Kette über 42 J bei –40 °C. Diese besseren Werte sind bei extremen Beanspruchungen besonders wichtig.

Bis zu 60% höhere Bruchkraft/Tragfähigkeit als Güteklasse 8

  • Längere Lebensdauer durch spezielle Warmbehandlung und patentiertes Material.
  • Höhere Verschleißfestigkeit.
  • Geringere Empfindlichkeit gegenüber dem Eindringen scharfer Kanten.
  • 30 % höhere Oberflächenhärte als Güteklasse 8, dadurch deutlich längere Standzeit.

7. Kettengehänge optimal konfigurieren

Grundsätzlich sollten Sie darauf achten:

Vom Aufhängekopf bis zum Endbauteil: Das Konfigurieren von Kettengehängen steckt voller Herausforderungen. Denn Sicherheit und Wirtschaftlichkeit stehen an erster Stelle. Als weltweit anerkannter Spezialist im Bereich Heben und Bewegen von Lasten unterstützen wir Sie bei Ihren täglichen Hebeaufgaben. Mit unseren ICE- und VIP-Baukästen haben wir zum Beispiel die Grundlage dafür geschaffen, dass sich RUD Bauteile unterschiedlicher Tragfähigkeiten nicht versehentlich kombinieren lassen. Auf diesen Seiten erfahren Sie, wie Sie Ihre individuellen Gehänge optimal für Ihre jeweiligen Anwendungen konfigurieren.

Was ist eigentlich ein Kettengehänge?

In der Welt der Anschlagmittel bilden Kettengehänge die Verbindung zwischen Tragmittel und Last. Sie bestehen aus mehreren Komponenten. Gehänge können Sie fertig konfiguriert erwerben – je nach Gewicht, Größe und Form der Last.

Komponenten eines Gehänges sind:

  • Aufhängekopf
  • Kette (in einem oder mehreren Strängen)
  • Endbauteil (z. B. Haken)
  • ggf. Verbindungselemente (zum Verbinden zweier Ketten)
  • ggf. Verkürzungselemente (zum Verkürzen von Ketten)
  • ggf. weitere Elemente (z. B. Wippe)

Was ist der Vorteil eines Kettengehänges beim Heben ?

Kettengehänge lassen sich – entsprechend der zu hebenden Last – sehr flexibel konfigurieren. Die Vielfalt der verfügbaren Komponenten und Tragfähigkeiten ist hoch, sodass sich eine Vielzahl von Hebeaufgaben mit einem Gehänge lösen lässt. Die Ketten eines Gehänges können zum Beispiel mit speziellen Bauteilen einfach und sicher verlängert oder gekürzt werden. Dadurch lässt sich die Länge der Kettenstränge an die Form oder die Gewichtsverteilung bzw. den Schwerpunkt der Last anpassen.

Welche Anforderungen muss ein Kettengehänge erfüllen?

  • Zulassung: Die Normen DIN EN 818, DIN EN 1677 und E DIN 21061 gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Herstellung von Ketten. Anschlagketten, die nach diesen internationalen Normen abgenommen und geprüft sind, erhalten von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) die Berechtigung, den sogenannten H-Stempel zu tragen. Legen Sie Wert auf Qualität und Sicherheit? Dann überprüfen Sie einmal, ob ihre Anschlagkette einen H-Stempel trägt.
  • Kennzeichnung: Darüber erhält jede Anschlagkette vom Hersteller einen Kennzeichnungsanhänger, der dauerhaft an der Kette befestigt sein muss. Er informiert u. a. über die Tragfähigkeit, den Nenndurchmesser sowie die Güteklasse. Fehlt dieser Anhänger, dürfen Sie die Kette nicht verwenden, da wichtige Kennwerte der Kette und damit des Gehänges dann nicht ermittelt werden können. VIP- und ICE-Kennzeichnungsanhänger von RUD dienen gleichzeitig als Kettenprüflehren.
  • Sicherheitsfaktor: Für Anschlagketten ist der Sicherheitsfaktor 4 gesetzlich vorgeschrieben. Das bedeutet: Der Hersteller muss nachweisen, dass die Bruchkraft der Anschlagkette mindestens das Vierfache ihrer Nenntragfähigkeit (WLL) beträgt.

Übrigens: Da Drahtseile und textile Anschlagmittel unter Last eine geringere Dehnung und damit ein geringeres Energieaufnahmevermögen aufweisen als Anschlagketten, gelten für sie höhere Sicherheitsfaktoren (5 bzw. 7).

Achtung: Wenn Sie Gehänge selbst zusammenstellen, dürfen Sie dazu ausschließlich Anschlagketten verwenden! Zurrketten sind für denHebeeinsatz nicht zulässig, da sie über einen anderen Sicherheitsfaktor verfügen als Anschlagketten.

 

8. Konfiguration eines Kettengehänges: Welche Fragen müssen Sie für sich beantworten ?

Um die individuell passenden Komponenten für ein Kettengehänge auszuwählen, brauchen Sie vorab Antworten auf einige wichtige Fragen. Sobald Sie diese kennen, empfehlen wir unsere digitalen Gehänge- Konfiguratoren.

Welche Last (Gewicht) soll mit dem Kettengehänge transportiert bzw. gehoben werden?

Um Anschlagketten und andere Gehänge-Bauteile mit den richtigen Tragfähigkeiten auszuwählen, müssen Sie das Gewicht der zu hebenden Last kennen. Es ist der erste und wichtigste Wert, den Sie für Ihre Gehänge-Berechnung benötigen.

Wie viele Stränge soll das Gehänge haben?

Lasten, die unter Verwendung eines Kettengehänges gehoben werden sollen, verfügen in vielen Fällen bereits über montierte Anschlagpunkte oder andere Anschlagmöglichkeiten. Ihre Anzahl ist u. a. abhängig von Faktoren wie Symmetrie oder Asymmetrie, Schwerpunkt und Form der Last. Soweit möglich, müssen alle Anschlagmöglichkeiten für den Hebevorgang genutzt werden. Deshalb ergibt sich aus deren Menge die Anzahl der Stränge des verwendeten Gehänges. Ein Gehänge kann bis zu vier Stränge haben. Achtung: Laut DGUV-Regel 100-500 gilt bei unsymmetrischer Belastung eines Mehrstrang-Gehänges die 1-Strang-Tragfähigkeit.

Welche Nutzlänge soll das Gehänge haben?

Je nach Hallenhöhe, Einsatzhöhe und Größe der Last benötigen Sie eine bestimmte Nutzlänge für Ihr Gehänge. Dafür ist auch der zulässige Neigungswinkel β des Gehänges wichtig, der in diesem Katalog bei jedem Gehänge angegeben ist. Er muss zwischen 0° und 60° liegen (gerechnet von der Senkrechten). Ergibt sich also ein Neigungswinkel β von über 60°, müssen Sie die Nutzlänge des Gehänges so weit erhöhen, dass der Winkel kleiner als 60° ist.

Was ist der Abstand der vorhandenen Anschlagpunkte?

Der Abstand der genutzten Anschlagmöglichkeiten wirkt sich auf den Neigungswinkel β des Gehänges aus. Deshalb wird dieser Abstand in der Formel zur Berechnung des optimalen Gehänges berücksichtigt.

Wo ist der Schwerpunkt der Last?

Je nachdem, ob die Form der zu hebenden Last symmetrisch oder asymmetrisch ist, ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an Ihr verwendetes Gehänge. Während z. B. eine symmetrische Last u. U. mit einem 1-Strang-Gehänge gehoben werden kann, ist für eine asymmetrische Last meist ein Gehänge mit Anschlagketten unterschiedlicher Länge nötig oder zumindest empfehlenswert.

Möchten Sie eine Kranzkette verwenden?

Eine Kranzkette kann beispielsweise zum Einsatz kommen, wenn die Last nicht über Anschlagpunkte verfügt – anders gesagt: wenn Sie selbst Anschlagmöglichkeiten schaffen müssen. Wenn Sie eine Kranzkette im Schnürgang einsetzen, verringert sich die Tragfähigkeit des Gehänges um 20 %; bei den Angaben zur Tragfähigkeit in diesem Katalog ist das bereits berücksichtigt. Wegen des höheren Aufwands sollten Sie jedoch keine Kranzkette verwenden, wenn es andere Anschlagmöglichkeiten gibt. Achtung: Verwenden Sie keine Hebezeugkette zum Umschlingen von Lasten!

In welcher Arbeitsumgebung wird das Gehänge eingesetzt?

Auch die Art der Arbeitsumgebung hat Einfluss auf die richtige Wahl der Gehänge-Komponenten. VIP-Komponenten von RUD (GK 10) erlauben z. B. Einsatztemperaturen zwischen –40 und 200 °C, bei ICE-Produkten (GK 12) liegen sie zwischen –60 und 200 °C (jeweils ohne Tragfähigkeitsreduzierung). In rauen Umgebungen empfehlen sich ICE-Komponenten wegen des besonders verschleißfesten Materials. Gleichzeitig bieten ICE-Bauteile wegen ihres geringeren Gewichts im Vergleich zu Güteklasse 8 klare Vorteile, wenn ein möglichst leichtes Handling wichtig ist.

Fehler und Verbote beim Gehänge-Einsatz:

  • Kette ohne DGUV-Zulassung und Anhänger einzusetzen.
  • Ketten unterschiedlicher Nenndicke/Tragfähigkeit zu kombinieren.
  • Ketten zu verknoten, um sie zu kürzen.
  • Verdrehte Ketten zu belasten.
  • Ketten über den Boden zu schleppen.
  • Ketten bei scharfkantigen Lasten nicht zu schützen.
  • Hebezeugketten zum Umschlingen von Lasten einzusetzen

Asymmetrische Last (Schwerpunkt außermittig)

Symmetrische Last (Schwerpunkt mittig)

Kranzkette mit Last

9. Auswahlkriterien für Gehänge-Komponenten 

Auch für einzelne Gehänge-Komponenten gilt eine Reihe von Auswahlkriterien. Unsere generelle Empfehlung lautet dabei: Wählen Sie ein Gehänge immer danach aus, wie und wo Sie es hauptsächlich einsetzen wollen. Wenn Sie nach diesem Grundsatz mehrere Gehänge zusammenstellen, handeln Sie wirtschaftlich und zugleich sicher.

Aufhängeköpfe

  1. Größe und Ausführung des Kranhakens: Die Größen von Haken und Aufhängekopf müssen zueinander passen. Haken gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Achten Sie dabei auf die erforderliche Größe des Aufhängekopfes, denn dieser muss mindestens 20 % größer als die Hakenbreite sein. Zudem gibt es Hallen- oder Mobilkranhaken, Einfach- oder Doppelkranhaken und viele andere.

  2. Gewicht der Last: Wählen Sie die Tragfähigkeit des Aufhängekopfes entsprechend dem Gewicht der Last aus. Diese Informationen finden Sie in den Produkttabellen in diesem Katalog.

  3. Stranganzahl des Gehänges: Die Dimension des Aufhängekopfes muss zur gewünschten Anzahl der Stränge passen.

Verkürzungselemente

  1. Art der Verkürzung: Für eine grobe und schnelle Verkürzung empfiehlt sich die RUD Multiverkürzungsklaue. Sie ist unverlierbar und zugleich Verschiebbar in die Kette integriert. Weiterer Vorteil: Die Tragfähigkeit des Gehänges reduziert sich mit der Multiverkürzungsklaue nicht. Eine Alternative ist der kettenschonende Verkürzungshaken. Sowohl RUD Verkürzungsklauen als auch RUD Verkürzungshaken entsprechen der DIN 5692. Für einen exakten und stufenlosen Längenausgleich bietet sich der RUD Knebelspanner an. Er ist die ideale Lösung, wenn die Last z. B. exakt waagerecht abgesetzt werden muss, um Beschädigungen zu vermeiden.

  2. Möglichkeiten des Handlings: Selbstverständlich muss die Nenndicke des Gehänges zum Verkürzungselement passen. Wichtig ist aber auch, wie leicht das Gehänge bei der Einstellung zugänglich sein soll. Während der RUD Verkürzungshaken fest in die Anschlagkette montiert wird, ist die Multiverkürzungsklaue wie oben erwähnt im Strang verschiebbar.

Endbauteile

  1. Verbindung zum Anschlagmittel: Achten Sie darauf, dass die Anschlagkette und das Endbauteil des Gehänges dieselbe Güteklasse besitzen. Mischen Sie also nicht ICE (GK 12) und VIP (GK 10) und erst recht nicht diese mit Fremdfabrikaten. Ausnahmen: Den RUD ICE-CURT-K, den es ausschließlich in ICE gibt, können Sie mit VIP-Bauteilen kombinieren; die Tragfähigkeit des Gesamt-Gehänges leitet sich dabei allerdings aus der Güteklasse der übrigen Bauteile ab. Ebenso können Sie H-Stück und VIP-Schäkel sowohl bei VIP- als auch bei ICE-Bauteilen einsetzen.

  2. Verbindung zum Anschlagpunkt an der Last: Das verwendete Endbauteil muss zur Art und Größe des Anschlagpunkts passen. So ist z. B. ein sicheres Heben nur dann gegeben, wenn die Öse des Anschlagpunkts im Hakengrund aufliegt, der Haken also nicht zu groß gewählt wird.

  3. Art, Größe und Gewicht der Last: Die Tragfähigkeit des Endbauteils muss zur Größe und zum Gewicht der Last passen. Auch die Art der Last ist entscheidend. Verwenden Sie beispielsweise zum Heben gestapelter Baustahlmatten den RUD Baustahlmattenhaken.

Was muss sonst noch beachtet werden?

Alle Bauteile und Anschlagketten in einem Gehänge müssen laut DIN EN 818 grundsätzlich die gleiche Nenndicke und die gleiche Güteklasse haben (ICE und VIP nicht kombinieren). Zudem dürfen Bauteile unterschiedlicher Hersteller aus Sicherheitsgründen nicht kombiniert werden, da sich die Verbindungssysteme teils erheblich unterscheiden. Belasten Sie niemals eine verdrehte Anschlagkette! Beim Anheben kann sich die Kette schlagartig ausdrehen und die Last ruckartig absacken. Schäden an der Kette (bis zum Bruch) oder an der Last können die Folge sein. Drehen Sie die Kette vor dem Anheben aus (DGUV-Regel 100-500). Alternative: Verwenden Sie von Anfang an einen RUD Wirbeladapter. Verknoten Sie niemals eine Kette, um Sie zu verkürzen! Beim Anheben wirken sonst undefinierte Kräfte und Belastungen auf einzelne Kettenglieder. Dies kann zu einer gefährlichen Beschädigung der Anschlagkette führen. Wenn Sie Anschlagketten des Gehänges an scharfen Kanten umlenken, schützen Sie die Kette unbedingt mit einem Kantenschutz vor gefährlichen Beschädigungen. Wichtig: Die zulässige Belastung des Kettenstrangs reduziert sich ohne entsprechenden Kantenschutz um 20 %.

Weitere Informationen

Unser Anspruch: höchste Qualität, beste Kundenorientierung.

Innovation, Perfektion und der Antrieb, Mehrwerte für Kunden zu schaffen: Das ist die Leidenschaft von RUD. Als technologische Ideenschmiede setzt das Unternehmen RUD mit ihren Anschlag- und Zurrmitteln immer wieder Maßstäbe bei Ladungssicherungs- und Hebetechnologien. Die Kettenproduktionsstätten gehören zu den modernsten ihrer Art. Hier arbeiten hoch qualifizierte Spezialisten, die sich nie mit dem Gegebenen zufriedengeben. Denn das Denken der Frima RUD ist auf die Erfüllung von Kundenbedürfnissen und maximalen Nutzen für den Anwender ausgerichtet. Die langfristige Partnerschaft mit ihren Kunden, deren Zufriedenheit und ihr Vertrauen stehen für das Unternehmen im Mittelpunkt.

RUD. Made in Germany

Alle RUD Produkte rund um das Heben und Bewegen von Lasten haben etwas Wichtiges gemeinsam: Sie werden von uns in Deutschland entwickelt und gefertigt. In R&D-Allianzen mit Forschungsinstituten, Hochschulen, Lieferanten und Kunden. Mit viel Know-how, hoher Kreativität und modernster Technik. So entstehen Produkte und Lösungen in herausragender Materialqualität, hoher Robustheit und vorbildlicher Ergonomie. Kurz: Qualität made in Germany – made by RUD.

Ausgezeichnete Leistung

Zahlreiche Auszeichnungen belegen: Die Innovationskraft und die Leistungsstärke von RUD sind herausragend – in der Branche und darüber hinaus.

 

 

 

Flexibilität in Produktaufbau, Stückzahlen und Lieferzeit
Einfache Lösungen für komplexe Anwendungen
Hohe Servicequalität durch geschulte und motivierte Mitarbeiter
Stetige Lieferbereitschaft durch hohe Lagerhaltung
Ineinandergreifen von Tradition, Know-How und fortlaufende Weiterentwicklung
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