1. Anwendungsbereiche
Schäkel werden in der Hebetechnik als Bindeglied zwischen Anschlagseilen, Anschlagketten, Rundschlingen oder anderen Beschlägen verwendet. Dabei werden Schäkel mit Augbolzen in der Regel verwendet, wenn der Schäkel oft montiert bzw. demontiert werden muss. Falls Anschlagmittel jedoch dauerhaft miteinander verbunden werden sollen und die Gefahr vermieden werden soll, dass sich der Augbolzen unter der Last aus dem Gewinde dreht, kommen Schäkel mit Bolzen, Mutter und Splint zum Einsatz. Des weiteren wird bei Schäkeln unter geraden und geschweiften Schäkeln unterschieden. Dabei werden gerade Schäkel in der Regel eingesetzt, wenn genau ein Anschlagmittel mit einem anderen verbunden wird (Einfachbelegung) und geschweifte Schäkel, wenn bsp. ein Anschlagseil mit 2 Rundschlingen verbunden werden soll (Mehrfachbelegung).
2. Anwendungshinweise
- Anwender müssen für jeden Schäkel in Hebe- oder statischen Systemen ein gültiges Prüfzeugnis besitzen
- vor dem Gebrauch sollten alle Makierungen des Schäkels auf Lesbarkeit und Übereinstimmung mit dem Prüfzeugnis kontrolliert werden
- Körper und Bolzen dürfen keine Schäden oder Deformationen aufweisen
- Brüche, Korrosion, Dellen und andere Beschädigungen des Schäkels oder der Einzelteile sind ebenfalls Schäden
- nach der Montage des Schäkels in ein Hebesystem ist zu prüfen, ob der Bolzen sicher im Gewinde sitzt
- bei Beschädigungen des Schäkels durch fehlerhafte Montage des Bolzens und daraus resultierenden Deformierungen oder Beschädigungen des Schäkels, darf der Schäkel nicht weiter verwendet werden
- bei nicht vertikaler, also seitlicher Belastung des Schäkels muss die entsprechende Reduzierung der Arbeitslast errechnet und berücksichtigt werden
- bei der Verwendung von mehrsträngigen Hebezeugen in Verbindung mit einem Schäkel müssen auch die verstärkt auftretenden Hebelwirkungen berücksichtigt werden
nachträgliches, gewaltsames Zusammen- oder Auseinanderbiegen der Schäkelaugen führt zu einer sofortigen Ungütligigkeit des Prüfprotokolls
3. Selbstmontage am Beispiel von Green Pin®-Schäkeln (Van Beest)
Stellen Sie sicher, dass der Schäkelbolzen richtig in das Schäkelauge geschraubt ist, d.h. handfest angezogen und anschließend mit einem Schlüssel oder einer Zange nachgezogen wurde, so dass der Kragen des Bolzens plan am Schäkelauge aufliegt. Stellen Sie sicher, dass der Schäkelbolzen die richtige Länge hat, so dass der Bolzen ganz ins Schäkelauge eingeschraubt werden kann. Ein falscher Sitz des Bolzens kann aufgrund eines verbogenen Bolzens, einem zu engen Gewinde oder versetzt stehender Schäkelaugen entstehen. Benutzen Sie den Schäkel unter diesen Umständen niemals. Ersetzen Sie einen Schäkelbolzen ausschließlich durch einen der gleichen Größe und vom gleichen Typ, und stellen Sie sicher, dass der Schäkel die ursprüngliche WLL aufweist. Stellen Sie sicher, dass der Schäkel die Last richtig stützt, d. h. entlang der Achse der Schäkelkörpermittellinie. Vermeiden Sie Biegebelastungen, instabile Lasten und Überbelastungen.
Seitliche Belastungen:
Seitliche Belastungen sollten vermieden werden, da das Produkt nicht für diese Zwecke entworfen wurde. Falls seitliche Belastungen nicht vermieden werden können, muss die WLL des Schäkels reduziert werden.
Dieses Schaubild gilt bspw. für alle Green Pin®-Schäkel mit Ausnahme von ROV-Schäkeln (P-5363 und P-5367). Diese Schäkel sind nur für geradlinige Anwendungen bestimmt. Dieses Schaubild gilt nicht für Green Pin® Sling-Schäkel (P-6033 und P-6013) sowie Green Pin Power Sling®-Schäkel (P-6043). Die Belastung in einer Flucht zur Mittelachse des Schäkelkörpers beansprucht den Bolzen in einem Winkel von 90° Grad (bezogen auf die Mittelachse des Bolzens). Die Belastungswinkel in der Tabelle sind die abweichenden Winkel von einer Belastung entlang der Mittelachse des Schäkelkörpers. Wenn Sie einen Schäkel in Verbindung mit mehreren Strängen benutzen, sollten Sie sorgfältig auf den Winkel zwischen den Strängen achten. Vergrößert sich dieser Winkel, so erhöht sich die Belastung auf jeden einzelnen Strang und dementsprechend an jedem anhängenden Schäkel.
Wenn ein Schäkel verwendet wird, um zwei Stränge mit dem Haken einer Hebeeinrichtung zu verbinden, muss ein geschweifter Schäkel verwendet werden. Die Gehänge müssen am Schäkelkörper befestigt und der Schäkelbolzen im Haken positioniert werden. Der Winkel zwischen den Strängen darf 120° nicht überschreiten. Bei symmetrisch angehängter Last kann der Schäkel mit maximal angegebener WLL belastet werden. Um eine exzentrische Belastung des Schäkels zu vermeiden, kann ein loses Zwischenstück auf beiden Seiten des Schäkelbolzens angebracht werden. Versuchen Sie nicht, die Öffnung des Schäkels zu verkleinern, indem Sie an den Innenseiten der Schäkelaugen Scheiben oder andere Zwischenstücke anschweißen oder die Öffnung kleiner biegen, da dies einen negativen Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften des Schäkels hat. Wenn ein Schäkel zur Sicherung des obersten Blocks aus einer Reihe von Seilblöcken benutzt wird, so erhöht sich die Belastung des Schäkels um den Wert der entstehenden Zugbelastung beim Heben. Vermeiden Sie Anwendungen, bei denen sich der Schäkelbolzen aufgrund von Bewegungen (z.B. der Last oder des Seils) drehen und dabei möglicherweise herausschrauben könnte. Wenn eine Bewegung der Last nicht vermieden werden kann oder wenn der Schäkel für einen längeren Zeitraum eingebaut werden soll oder eine maximale Bolzensicherheit erforderlich ist, verwenden Sie einen Schäkel mit einem Sicherheitsbolzen,
Mutter und Splintbolzen.
Schäkel sollten nicht in säurehaltige Lösungen getaucht oder säurehaltigen Dämpfen oder Chemikalien ausgesetzt werden, da diese potentiell schädlich für den Schäkel sein können.
Punktbelastungen:
Schäkel werden in Hebeanlagen und statischen Systemen als auswechselbares Verbindungsglied verwendet, um Drahtseile, Ketten oder sonstige Beschläge zu verbinden. In der Regel hat die tragende Komponente, die mit dem Schäkel verbunden ist, eine runde Form. Die punktuelle Belastung von Schäkeln während Hebevorgängen ist erlaubt, jedoch muss der Mindestdurchmesser der abgerundeten, anzuhebenden Komponente gleich oder größer als der Durchmesser des Schäkelbügels sein. Die Maximallast der Konfiguration ist durch die Komponente mit der niedrigsten WLL beschränkt. Eine Vergrößerung der Kontaktfläche durch Verwendung größerer Durchmesser und/oder Bügelbeschläge kann von Vorteil sein. Scharfe Kanten sollten vermieden werden. Green Pin®-Schäkel können bspw. auch in den untenstehenden Konfigurationen verwendet werden. Die Maximallast der Konfiguration ist durch die Komponente mit der niedrigsten WLL beschränkt.
Die Krone eines Green Pin® Sling-Schäkels ist breiter als die eines Standardschäkels, wodurch eine größere Auflagefläche zur Verfügung steht. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer des Gehänges. Green Pin® Sling-Schäkel können auch in den untenstehenden Konfigurationen verwendet werden. Die Maximallast der Konfiguration ist durch die Komponente mit der niedrigsten WLL beschränkt.
Bolzen-Bolzen-Konfiguration: Wenn sich die Schäkelaugen berühren und somit die Bolzen die Last nicht richtig tragen, darf die Konfiguration nicht verwendet werden.
Bügel-Bolzen-Konfiguration: Wenn der Schäkelkörper des inneren Schäkels die Schäkelaugen des äußeren Schäkels und somit Körper und Bolzen nicht richtig tragen, darf die Konfiguration nicht verwendet werden.